Weiter zum Inhalt

Diskussionsplattform

1. Zielsetzung

  • Im Rahmen mehrerer Diskussionsrunden mit unterschiedlichen Akteuren (Stakeholdern) werden realistische Perspektiven zur Umsetzung gesellschaftlicher Erwartungen an die Tierhaltung identifiziert. Dabei ist vorrangig, dass die entwickelten Szenarien insbesondere im Sinne des Tier- und Umweltschutzes gesellschaftlich akzeptabel und gleichermaßen ökonomisch sinnvoll umsetzbar sind.
  • Dafür werden BürgerInnen, Landwirtnnen, Vertreternnen der Land- und Ernährungswirtschaft, des Umwelt- und Tierschutzes sowie weitere Sachverständige (z.B. aus der Wissenschaft, den Medien oder der Politik) gleichberechtigt einbezogen. Die Diskussionen werden – insbesondere im Hinblick auf Zielkonflikte und deren Überwindung – professionell moderiert, wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.
  • Der Politik und Landwirtschaft werden Handlungsempfehlungen bzw. Veränderungsmöglichkeiten aufgezeigt, mit denen eine zukunftsfähige mehrheitlich akzeptierte Tierhaltung in Deutschland umgesetzt werden kann. Dabei wird insbesondere auf das Aufzeigen von Veränderungsmöglichkeiten und ihrer Gestaltung Wert gelegt.

2. Inhalt und Methoden

Die Diskussionsplattform (AP3) baut auf dem Konzept der Zukunftswerkstatt auf und verläuft in den Phasen: Einstiegs- & Kritikphase, Utopiephase, Verwirklichungsphase, Nachbereitung. Die ersten beiden Phasen sind zunächst strangweise verlaufen. Strang I: Bürger und Landwirte. Strang II: Vertreter der Land- und Ernährungswirtschaft, des Umwelt- und Tierschutzes sowie weitere Sachverständige (z.B. aus der Wissenschaft, den Medien oder der Politik). Die inhaltliche und methodische Steuerung und Auswertung übernehmen die beteiligten SocialLab WissenschaftlerInnen. Die Moderation erfolgt durch professionelle MediatorInnen / ModeratorInnen.

Die Durchführung und wissenschaftliche Begleitung eines transdisziplinären, professionell moderierten Multi-Stakeholder-Diskurses ermöglicht es gesellschaftliche Debatten im „Labor“ nachzubilden, genauer zu beobachten und zu analysieren sowie vielleicht sogar zu beschleunigen.

Thematisch stehen Innovationen für die Tierhaltung mit besonderem Fokus auf die bestehenden Zielkonflikte zwischen Tier-, Umwelt-, Natur-, Klimaschutz im Vordergrund. Zusätzlich werden methodisch, organisatorisch und institutionelle Fragestellungen zu den Gelingensbedingungen von Diskursen zum Thema Tierhaltung angegangen.

Auf Grund der Covid-19-Pandemie wurden alle Interviews, Diskussionsrunden und Workshops bisher telefonisch oder über Videoformate durchgeführt.

Die an AP3 beteiligten WissenschaftlerInnen sichten kontinuierlich die Literatur und Medienlandschaft zum Thema „Gesellschaftsvertrag“ für die Landwirtschaft und beobachten partizipative Formate für die Überwindung von gesellschaftlichen Konflikten. Dafür wurden auch die Entwicklungen rund um die Borchert- und die Zukunftskommission sowie das Strategische Forum der DAFA (Deutsche Agrar Forschungsalianz) laufend beobachtet. Darüber hinaus stehen sowohl viele Teilnehmer als auch die am AP3 beteiligten WissenschaftlerInnen in engem persönlichen Austausch zwischen SocialLab und den genannten Kommissionen und Initiativen.

Überblick über die Leitfragen bisher:

Thema: Zukunft der Tierhaltung in Deutschland:

  1. WIE und WIEVIEL? Szenarienanalyse verschiedener Transformationsoptionen

Thema: Kommunikation:

  1. Gibt es noch einen „common ground“?
  2. Wie sollte in Zukunft am besten über die Weiterentwicklung der Tierhaltung kommuniziert werden?

Thema: Partizipation:

  1. Welche gesellschaftlichen Gruppen sind beteiligt und wer vertritt die Belange der Tiere?
  2. Wer spricht auf welcher methodischen Grundlage für Tiere?

3. (vorläufige) Ergebnisse

Den Überblick über die bisherigen Ereignisse & Ergebnisse finden Sie hier

4. Ausblick

Eine Verstetigung der SocialLab Diskussionsplattform mitsamt den dabei entwickelten Methoden und gemachten Erfahrungen sollte angestrebt werden.

Bisherige Beteiligungs-Formate zum Thema Nutztierhaltung waren bzw. sind meist auf kurze Zeiträume begrenzt. Die Zusammensetzung, Methodik und Inhalte wechselten in den letzten 10 Jahren regelmäßig. So lässt sich Kontinuität und Akzeptanz nur schwierig aufbauen. Gemeinsames Verständnis, Vertrauen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit müssen so immer wieder neu aufgebaut werden. Auch an eventuelle inhaltliche Ergebnisse aus früheren Gremien lässt sich so nicht einfach anknüpfen. Für die Öffentlichkeit ergibt sich so ein unüberschaubareres Bild. Ein langfristig verstetigtes Gremium einzurichten, um kontinuierlich über die sich ständig weiter entwickelnde Mensch-Tierbeziehung und Nutztierhaltung zu beraten, wäre daher sinnvoll.

5. Ansprechpartner

Thünen-Institut für Marktanalyse Braunschweig

  • Dr. Inken Christoph-Schulz
  • Dr. Marie von Mayer-Höfer

6. Beteiligte Partner

  • FH Südwestfalen Soest
  • INSTET Berlin
  • Universität Göttingen
Nach oben