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Bewertung der Tierschutzstandards durch Landwirte und Analyse des Attitude Behavior Gap (Task 3.1)

1. Zielsetzung

  • Identifizierung der Schwachpunkte von Tierschutzstandards aus Sicht der Landwirte
  • Ermittlung fördernder und hemmender Faktoren, optimale Tierschutzstandards umzusetzen

2. Vorgehensweise

Zunächst erfolgt eine strukturierte Bestandsaufnahme aktueller Standards und Programme zur Verbesserung von Tierschutz und Tierwohl für die Tierarten Schwein, Rind und Geflügel. Untersucht werden aktuelle und zu erwartende (höhere) gesetzliche Standards sowie bundesländerspezifische Verordnungen. Daneben werden auch bestehende privatwirtschaftliche Tierschutz- und Tierwohlprogramme sowie die Entwicklungen bei wichtigen europäischen Wettbewerbern betrachtet. Darauf aufbauend werden die Beurteilungskriterien von Tierhaltungsverfahren und Labeln/Standards aus Sicht der Landwirte ermittelt. Im Fokus stehen die Schwachpunkte der Verfahren und Programme sowie die fördernden und hemmenden Faktoren der Umsetzung. Im Ergebnis sollen der Attitude-Behavior-Gap (Unterschied zwischen bekundetem und tatsächlichem Verhalten) bei Landwirten abgeschätzt und erklärt sowie die Bereitschaft der Landwirte, Maßnahmen zu mehr Tierwohl / Tierschutz umzusetzen, ermittelt werden. Bei der Quantifizierung der Ergebnisse werden regionale und tierartspezifische Unterschiede berücksichtigt, die eine Identifizierung von Segmenten innerhalb der Landwirtschaft, die als besonders offen für eine Einführung höherer Tierschutzstandards eingeschätzt werden, ermöglichen können.

3. Daten und Methoden

In einem ersten Arbeitsschritt erfolgt die Zusammenstellung einer Literaturübersicht, die eventuell durch zusätzliche Expertengespräche ergänzt wird. Ab Sommer 2016 erfolgt die Primärdatenerhebung: Als Erhebungsansatz kommen dazu Gruppendiskussionen mit Landwirten in verschiedenen Regionen Deutschlands zum Einsatz. Dabei werden verschiedene Tierhaltungsverfahren berücksichtigt. Geplant sind jeweils zwei Erhebungen zur Schweine-, Rinder- und Geflügelhaltung. Die Inhalte der Gruppendiskussionen werden inhaltsanalytisch ausgewertet und eingeordnet. Sie dienen als Grundlage für leitfadengestützte Experteninterviews und eine standardisierte Befragung einer größeren Stichprobe von Landwirten zur Thematik.

4. (vorläufige) Ergebnisse

Erste Ergebnisse werden 2017 erwartet.

5. Vernetzung mit folgenden anderen Tasks bzw. Teilprojekten

Das Arbeitspaket bezieht die Sichtweise der Landwirtschaft zu höheren Tierschutzstandards ein. Für die Bearbeitung werden Ergebnisse aus dem Task 1 und insbesondere aus Task 1.3 (Grundhaltung der Landwirte zur Nutztierhaltung) benötigt. Erforderlich sind auch ein Austausch mit Task 4: Bewertung von Haltungsverfahren sowie eine Vernetzung mit tierartspezifischen Konsortien im DAFA-Prozess.

6. Ansprechpartner

Fachhochschule Südwestfalen, Soest, Fachbereich Agrarwirtschaft

7. Beteiligte Partner

  • Thünen-Institut für Marktanalyse, Braunschweig
  • Privates Forschungs- und Beratungsinstitut für angewandte Ethik und Tierschutz INSTET gGmbH, Berlin
  • Georg-August-Universität Göttingen

8. Veröffentlichungen oder weitere Links

Erste Veröffentlichungen werden für 2017 erwartet.

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