Weiter zum Inhalt

Analyse der gesellschaftlichen Ansprüche an die Nutztierhaltung und -züchtung im Hinblick auf Zielkonflikte für die übrigen Konsortien (Task 4.1)

1. Zielsetzung

  • Identifizierung & Quantifizierung der Konfliktfelder
  • Verringerung des Konfliktpotenzials zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen
  • Identifizierung von Lösungsansätzen auf Basis bereits gewonnener Erkenntnisse
  • Entwicklung neuer, angepasster Kommunikationsstrategien

2. Vorgehensweise

Zunächst werden sämtliche Erkenntnisse aus den anderen Tasks, insbesondere jedoch Task 1.1, 1.2, 1.3, mit Blick auf die ermittelten Zielkonflikte zwischen der Gesellschaft, Wirtschaft, weiteren Stakeholdern, den Landwirten und wissenschaftlichen Positionen beim Tierschutz erfasst. Dazu dient u. a. ein Workshop. In Experteninterviews werden erste Ansätze für innovative Lösungswege der in den anderen Tasks aufgedeckten Zielkonflikte gesammelt. In einem dritten Schritt werden unterschiedlichen Vertretern der Nutztierhaltungsbranche (z. B. Wissenschaft, Kirchen, NGOs) die ermittelten Zielkonflikte und ersten Lösungsansätze in einem Workshop vorgestellt. Ziel des Workshops ist es, Erkenntnisse über die Kompromissfindung zu generieren. Dies dient dazu, in einem vierten Schritt optimierte Lösungsoptionen zu erarbeiten und deren Akzeptanz mit Hilfe von Internet-Focus-Groups zu testen und zu diskutieren.

3. Daten und Methoden

Zu Beginn werden Daten mit Hilfe von Experteninterviews und des Workshops erhoben. Daten aus der Internet-Focus-Group Befragung werden genutzt um die Akzeptanz möglicher Lösungsoptionen zu testen.

4. (vorläufige) Ergebnisse

Vier Gruppendiskussionen mit Verbrauchern im November 2016 in Hamburg, Halle, Bochum und Nürnberg. Die Zielsetzung war es Antworten auf die folgenden Fragen herauszuarbeiten:

  • Welche Problemfelder werden hauptsächlich identifiziert?
  • Welche Ansprüche an Haltungssysteme werden gestellt?
  • Ist es möglich die Ansprüche zu gewichten?
  • Welche Veränderungen wären nötig, um den Ansprüchen der Bürger zumindest näher zu kommen (für den Fall, dass die Ansprüche nicht realisierbar sind)?
  • Wer ist für die Veränderungen verantwortlich?
  • Dazu wurde ein Leitfaden konzipiert, anhand dessen die durchschnittlich 120-minütigen Diskussionen stattfanden. Der Leitfaden gliederte sich in vier Blöcke:
  • I. Block: Vorstellungsrunde, Konsumgewohnheiten tierischer Produkte
  • II. Block: Sammeln von Begriffen am Flipchart (allgemeine Ansprüche an Nutztierhaltung & Haltungssysteme)
  • III. Block: Zwei Szenarien aufzeigen als Vorbereitung zur Diskussion über Zielkonflikte und zur ersten Gewichtung von Ansprüchen
  • IV. Block: Isolation und Präsentation einiger „realer“ Zielkonflikte aus den beiden Szenarien, um die Ansprüche weiter zu durchdringen und eine Identifizierung besonders relevanter Ansprüche vornehmen zu können.

Es nahmen zwischen sechs und neun Personen an den Gruppendiskussionen teil. Die Gruppenzusammensetzung war heterogen; es waren sowohl Fleischesser, als auch Vegetarier und/oder Veganer anwesend, um einen breiten Bevölkerungsquerschnitt zu erzielen. Die Diskussionen wurden per Tonband aufgenommen und werden derzeit transkribiert. Erste Ergebnisse werden Mitte 2017 erwartet.

5. Vernetzung mit folgenden anderen Tasks bzw. Teilprojekten

Sämtliche Tasks, vor allem aber die Arbeitspakete 1.1, das sich mit der Akzeptanzbildung beschäftigt, das Arbeitspaket 1.2, das sich mit den gesellschaftlichen Ansprüchen befasst sowie 1.3, das die Wahrnehmung der Gesellschaft untersucht, liefern wichtige Vorarbeiten.

6. Ansprechpartner

Georg-August-Universität Göttingen, Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte

7. Beteiligte Partner

  • Fachhochschule Südwestfalen, Soest
  • Heinrich Heine Universität Düsseldorf
  • Privates Forschungs- und Beratungsinstitut für angewandte Ethik und Tierschutz INSTET gGmbH, Berlin
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • Thünen-Institut für Marktanalyse, Braunschweig
  • Technische Universität München
  • Zeppelin Universität Friedrichshafen

8. Veröffentlichungen oder weitere Links

  • Sonntag, W., Kaiser, A., Spiller, A. (2016): Verbraucher kann man überzeugen. In: top agrar 10/2016. 
Nach oben